
In einer Welt, die zunehmend auf Nachhaltigkeit angewiesen ist, ist es unerlässlich, Wissen zu teilen, Netzwerke zu knüpfen und voneinander zu lernen – um gemeinsam Lösungen zu finden, die sowohl den Menschen als auch der Natur gerecht werden.
Foto: Akil Mazumder
Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit
Der Begriff Nachhaltigkeit wurde bereits im 18. Jahrhundert in der Forstwirtschaft verwendet: Der damalige Hintergedanke war, nur so viel Holz zu schlagen, wie auch wieder nachwachsen kann. Dieser Ansatz wurde im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Mittlerweile wird von den drei Säulen oder auch Dimensionen der Nachhaltigkeit gesprochen, die primär in einem Dreieck dargestellt werden: die soziale, ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit.
Die drei Aspekte werden beispielsweise auch beim nachhaltigen Bauen erfüllt.
-
Bereits bei der Planung von Bauprojekten wird auf die Bedürfnisse der Menschen geachtet. Damit soll sichergestellt werden, dass das Gebäude möglichst nutzergerecht ist und sich die Menschen darin wohlfühlen.
-
Sowohl beim Bau als auch in der Betriebsphase eines Gebäudes soll die Umwelt so wenig wie möglich belastet werden. Daher werden nachhaltige Rohstoffe verwendet, CO2-Emissionen durch den Einsatz alternativer Energien gesenkt und Baustoffe wiederverwendet.
-
Gebäude werden so geplant und gebaut, dass sie langfristig wirtschaftlich rentabel bleiben. Dazu gehört zum Beispiel auch die Investition in hochwertige technische Geräte, die eine langfristige Nutzung gewährleisten und so zukünftige Kosten minimieren.

Nachhaltigkeit ist vielfältig
Wie diese Handlungsfelder konkret umgesetzt werden, zeigt unseres Projekt “Nina Huasi” in Ecuador.
-
Die Caritas reduziert CO2-Emissionen und strebt das Ziel der Klimaneutralität bis 2030 an.
Das Ziel der Reduktion von Treibhausgasen und der Verringerung von CO2-Emissionen umfasst auch die internationale Entwicklungszusammenarbeit. Bei der Implementierung von Projekten werden CO2-Emissionen stufenweise erfasst und bewertet, mit dem Ziel diese zu minimieren. Energieeffiziente Bauweisen und die Verwendung von umweltfreundlichen Materialien werden in den Mittelpunkt gestellt. Durch den Einsatz erneuerbarer Energien wie Solarenergie können die Gebäude ihren Energiebedarf deutlich senken, was zu einer drastischen Verringerung des CO2-Ausstoßes führt. Zusätzlich werden Baumaterialien bevorzugt, die entweder einen geringen ökologischen Fußabdruck haben oder recycelbar sind, wodurch die Emissionen während der Herstellung und Entsorgung minimiert werden. Diese ganzheitlichen Ansätze tragen dazu bei, den ökologischen Fußabdruck von Gebäuden über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg erheblich zu reduzieren.
-
Die Caritas fördert durch ihre Re-Use und Recyclingprojekte die Abfallvermeidung und Wiederverwertung von Ressourcen und den Übergang zur Kreislaufwirtschaft.
Bei der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und Humanitären Hilfe wird darauf geachtet, dass das Aufkommen von Abfällen möglichst gering ist. Nach Möglichkeit werden Abfälle gesammelt, verwertet und wiederverwendet. Bei der Entsorgung von Abfall, insbesondere flüssigem Abfall, wird darauf geachtet, Naturgebiete und Gewässer nicht zu verschmutzen.
-
Durch die bewusste und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser leistet die Caritas in Österreich einen Beitrag zum Schutz von Wasserressourcen.
Die Implementierung von Projekten der Entwicklungszusammenarbeit und Humanitären Hilfe richtet sich nach lokalen, nationalen und internationalen Standards. Die Verwendung von ressourcenschonenden Technologien soll den Wasserverbrauch, beispielsweise beim Bau, möglichst gering halten und die Erhaltung der Wasserquellen sicherstellen. Bei der Entsorgung von Abwasser, wird darauf geachtet, weder Menschen noch die Umwelt zu schädigen.
-
Die Caritas konzentriert ihre Maßnahmen gegen den Klimawandel auf die Reduzierung des Energiebedarfs und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen vor allem im Gebäudemanagement und in der Mobilität.
Auch in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und Humanitären Hilfe wird ein möglichst niedriger Gesamtenergieverbrauch angestrebt. Projekte werden bereits in ihrer Planungsphase auf ihre Auswirkungen auf die Umwelt analysiert und Emissionen sukzessive reduziert. Die Verwendung erneuerbarer Energien wird angestrebt und vorangetrieben. Solarenergie spielt gerade beim nachhaltigen Bauen in Ländern des globalen Südens eine Schlüsselrolle. Durch Photovoltaik- und Solaranlagen kann der Energiebedarf von Gebäuden gedeckt und der Verbrauch von fossilen Brennstoffen reduziert werden.
-
Wenn möglich und angemessen, wird seitens der Caritas und auch in den Projekten der Internationalen Entwicklungszusammenarbeit angestrebt, lokale Ressourcen und Know-How zu nutzen. Dies bedeutet regional/lokal erzeugte Produkte, regional beschaffte Materialien und traditionelle Techniken zu bevorzugen, sofern die entsprechende Qualität und deren ökologische Nachhaltigkeit gewährleistet werden kann.
Alternative Rohstoffe wie Bambus und Lehm werden in unseren Schwerpunktländern Äthiopien und Ecuador für den Bau genutzt. Außerdem werden lokal produzierte Produkte bevorzugt. Dies verringert den mit dem Import einhergehenden CO2-Verbrauch und unterstützt die lokale Wirtschaft.
-
Die Caritas folgt dem Grundsatz der umweltfreundlichen und nachhaltigen Beschaffung von Gütern und Materialien mit Unternehmen, die Verantwortung für die Einhaltung von Menschenrechten und den Schutz der Umwelt gewährleisten können.
Bei der Bewertung von Angeboten liegt ein besonderer Fokus auf den Kriterien für nachhaltige Lieferketten sowie ressourceneffiziente Produktion. Beim Transport von Gütern und Materialien werden Varianten gewählt, die unter den gegebenen Bedingungen die geringsten Emissionen verursachen. Beispielsweise wird lokaler Einkauf vor internationaler Beschaffung bevorzugt.
-
Die Caritas setzt sich sowohl in Österreich als auch bei der Interntionalen Entwicklungszusammenarbeit dafür ein, dass die biologische Vielfalt der Erde erhalten bleibt und Ökosysteme geschützt werden.
In den Projekten der internationalen Arbeit wird in Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen nachhaltige Landwirtschaft betrieben. Wissen zum Schutz natürlicher Ressourcen und dem Erhalt der biologischen Vielfalt (Biodiversität) wird gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen aufgebaut und dessen Umsetzung in der Praxis gefördert.