Gemeinsam mit unseren Partner*innen in Äthiopien, Mosambik, Ecuador und Armenien arbeiten wir an nachhaltigen Lösungen.

Thematische Umsetzung in der Auslandshilfe

  • Nachhaltig Bauen mit Lehm und Bambus

    Der Gebäude- und Bausektor sind für rund 37 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. 8 % der weltweiten CO2-Emissionen werden durch die Zementherstellung verursacht.
    (Quelle: WWF, Klimaschutz in der Beton- und Zementindustrie, 2019) Zudem verbraucht der Bausektor etwa 15 % des weltweiten Trinkwassers. (Quelle: UN Water-Factsheet 2023) Zwischen 2020 und 2060 werden voraussichtlich rund 240 Mrd. m2 neue Nutzfläche zum weltweiten Gebäudebestand hinzukommen, was der Größe einer ganzen Stadt wie New York City entspricht, und das 40 Jahre lang jeden Monat. (Quelle: www.architecture2030.org) Bis 2060 wächst die Weltbevölkerung auf über zehn Milliarden Menschen an und der weltweite Gebäudebestand wird sich verdoppeln.

    In den schnell wachsenden Ländern des Globalen Südens werden Baumaterialien den Ressourcenverbrauch dominieren. Die Verwendung lokaler, emissionsarmer Materialien wie Holz, Bambus, Lehm, Stein und landwirtschaftliche Abfälle wie Stroh kann einen großen Einfluss auf die Verringerung der Kohlenstoffemissionen im Bausektor haben.

  • Biologische Vielfalt und Bodenfruchtbarkeit durch Agroökologie

    Drei Milliarden Menschen in den ländlichen Gebieten der Entwicklungsländer sind zur Deckung ihres Energiebedarfs nach wie vor auf Biomasse angewiesen. Die Abholzung der Wälder ist zu einem großen Problem geworden. Die Entwaldung führt zu Bodenerosion, Überschwemmungen, einem Verlust der Biodiversität und Mangel an Trinkwasser. Die zehn Prinzipien der Agroökologie helfen uns mit den natürlichen Ressourcen nachhaltig umzugehen. Dazu gehören::

    • die Förderung der biologischen Vielfalt
    • das Schaffen von synergetischen Beziehungen in Ökosystemen
    • eine effiziente Nutzung von Ressourcen wie Wasser, Energie und Nährstoffen
    Recycling von organischen Materialien und Nährstoffen
    • Aufbau widerstandsfähiger landwirtschaftlicher Systeme
    • Erhaltung und Förderung der Bodenfruchtbarkeit
    • Förderung von natürlichen Regulationsmechanismen, um Schädlinge und Krankheiten zu kontrollieren
    • Mitbestimmung der lokalen Gemeinschaften
    • Anerkennung von traditionellem Wissen und Zugängen
    • Anpassung an lokale Bedingungen und Ressourcen

    So gehören Wiederaufforstung, Ressourcen schonende Tierzucht, Bienenzucht, Alphabetisierungskurse, Genossenschaften und Sparvereine ebenso zu unseren Projektinhalten, wie ein kombinierter Bodenschutz mit Grünstreifen und Infiltration, das Ableiten und Sammeln von Regenwasser, effiziente Feuerstellen, Gemüseanbau mittels Permakultur sowie Kompostierung.

  • Alternative Energien und Elektromobilität

    Über 50 Prozent der Bevölkerung in den ländlichen Gebieten Äthiopiens haben keinen Zugang zu Elektrizität und müssen deshalb bei Dunkelheit starke Einschränkungen in Kauf nehmen. 90% der im Haushalt verbrauchten Energie stammt zudem aus Biomasse, meist aus Brennholz und Holzkohle. Die Einführung von verbesserten Kochherden führt zu erheblichen Effizienzsteigerungen, signifikanten Einsparungen an Brennholz und zu einer Reduzierung klimarelevanter Emissionen. Der Einsatz von Solar-Beleuchtung an Stelle von Petroleumlampen hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen und führt zur Reduktion von Treibhausgasemissionen.

    Die Installation von Photovoltaik-Panelen auf den Dächern der Gebäude ermöglicht den Zugang zu sauberem Strom und macht beispielsweise Schulen und Krankenhäuser unabhängig von Stromausfällen. Die Verwendung von Solarenergie wird auch für den Beitrieb von Brunnen und Pumpen eingesetzt, um den Zugang zu Trinkwasser zu erleichtern. Ergänzend dazu werden in Äthiopien kleine Elektroautos eingeführt, die vom selbst produzierten Strom betrieben werden können.